Die erste Woche mit dem Palm Pré

Seit einer Woche bin ich nun stolzer Besitzer eines Palm Prés und will hier mal so meine ersten Eindrücke sammeln. Vielleicht ist ja auch etwas Interessantes für den einen oder anderen dabei.
Problematisch war bei mir vor allem der Start mit dem Gerät selber - obwohl es ein Dienstag war, muss es ein Montagsgerät gewesen sein. Jedenfalls liess sich keine (stabile) Datenverbindung mit meinem ersten Modell aufbauen. Da man diese aber anfangs zwingend braucht, um sein Gerät und sich selber zu registrieren, ging mit dem Pré gar nichts. Ich habe dann ein neues Gerät bekommen und noch im Laden aktiviert - lief alles innerhalb von wenigen Minuten.

Akkulaufzeit:
Knapp 24h hält der Akku (zumindest bei mir), danach muss der Pré ans Netz - indiskutabel. Hier muss Palm definitiv nachbessern. Aber es sollte in der Firmware noch Platz für Verbesserungen sein. Andererseits muss man auch sagen, dass das Laden über den 'Stone' (via Induktion) auch dermaßen schick ist, dass man den Pré da gerne rauflegt.

Display:
Das Display ist extrem leuchtstark und auch bei Sonnenschein noch sehr gut ablesbar. Es hat fast schon zu viel Power, für meinen Geschmack lässt es sich nicht genug in der Helligkeit herunterfahren. Auch der Touchscreen arbeitet gut und präzise. Eine schöne Idee ist, dass einem durch visuelles Feedback angezeigt wird, wo auf dem Bildschirm man getippt hat. Mit der Zeit wird man so sehr präzise beim Tippen. Natürlich gehen auch die üblichen Multitouchgesten.

USB:
Der Pré besitzt eine USB-Schnittstelle, um ihn zu laden (wenn man nicht die Induktionsladestation nebst Schale erwirbt) und um ihn mit einem Rechner zu verbinden. Soweit so gut, gäbe es nicht zwei grundsätzliche Probleme mit dem USB-Port. Auch wenn es sich um einen ganz normalen USB-Port handelt, so ist der Stecker doch extra flach - man muss also zwingend das mitgelieferte Kabel verwenden. Das ist vor allem dann nervig, wenn man mal unterwegs schnell Strom braucht und sein Kabel nicht dabei hat - das kann schnell mal passieren, wenn man die miserable Akkulaufzeit bedenkt.
Wesentlich schwerwiegender ist aber, dass der USB-Port durch einen kleinen Plastikdeckel verdeckt ist. Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ich das blöde Ding abreiße und verlieren werde. Außerdem liegt die Buchse an der Seite, was elegant verhindert, dass man sich eine vernünftige Dockingstation zulegt. Mag sein, dass man vielleicht auch alles via WLAN syncen kann (via Bluetooth scheint nicht zu gehen), trotzdem ist das gerade auf Reisen unpraktisch.

Mail:
Der Mailclient ist ganz nett und geht vorbildlich mit mehreren Konten um. Man kann beliebige Postfächer als beliebigen Mailaccounts als Favoriten festlegen, auf die man dann schnelleren Zugriff hat. Dank der eingebauten Tastatur geht auch das Schreiben von Mails und sonstigen Texten flott von der Hand. Leider fehlen ein paar einfache Dinge wie z.B. das Löschen mehrerer Mails auf einen Schlag.

Entwicklung:
Hier habe ich noch keine großen Erfahrungen, ich habe nur mal ein paar von den Beispielen durchgekaut. Ganz klar, hier muss Palm noch so einiges nachbessern. Das fängt schon damit an, dass das Entwicklungsplugin für Eclipse nicht mit der aktuellen Version von Eclipse funktioniert - obwohl es für '3.4 and above' sein soll. In den Entwicklerforen kommentiert Palm das auch mit einem einfachen 'not yet'.
Ach ja, Javascript als Sprache für die Entwicklung von Applikationen stinkt.

App Catalogue:
Das Gegenstück zum AppStore von Apple. Klar, hier fehlen noch jede Menge Apps, aber der Anfang ist gemacht und sieht auch gar nicht mal so schlecht aus. Ein faires Urteil verbietet sich hier noch, aber mal gucken, was denn die nächsten sechs Monate so bringen.
Es gibt auch einen 'freien' AppStore (von PreCentral.com) und der lässt sich wesentlich einfacher installieren als bei Apples iPhone. Auch hier fehlen noch viele Apps, aber das kommt schon noch. Interessant ist hier die Entwicklung auf alle Fälle.

Diverses:
Hier noch ein paar Kleinigkeiten, denen ich nicht extra einen eigenen Absatz widmen wollte:
- Cut & Paste
Geht, aber das iPhone macht es besser. Hier kann Palm noch 'was lernen.
- Undo
Habe ich noch nicht gefunden, hätte ich aber schon ein paar mal gebrauchen können. Hey Palm, wenn ihr schon Cut, Copy & Paste in das Menu mit aufnehmt, dann ist da doch wohl noch für ein kleines Undo Platz, oder?
- Start von Applikationen
Einige Applikationen starten extrem langsam. Jedenfalls kommt mir das so vor. Ich denke, hier müssen sich aber die Programmierer mehr anstrengen. Aber auch auf dem iPhone finde ich, dass einige Programme sehr lange gebraucht haben, bis sie gestartet sind.
- Mehrere Programme gleichzeitig
Das ist sehr gut gelöst und ich kann mir nach nur einer Woche gar nicht mehr vorstellen, darauf zu verzichten.

Soweit erstmal meine ersten Eindrücke, mit der Zeit kommt bestimmt noch mehr. Momentan gucke ich mir verstärkt auch den alternativen AppCataloge an und schaue mal, ob ich nicht selber auch ein bisschen entwickeln will.

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